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Peter und Paul im Ostseebad Baabe auf Rügen

In meiner Nachbarschaft wohnt ein alter Hotelier, der aus dem Wangerland stammt, dem Armenhaus Deutschlands. Täglich sehe ich ihn, zusammen mit seinem Hund spazieren gehen. Der arme Hund wurde kastriert, geht schön bei Fuß und sagt viel weniger als sein Herr.

Für meinen Hund habe ich einen Hundezwinger an meine Terrasse am Turmbau zu Baabe angesetzt und durch Windschutzplanen zum Fritz-Reuter-Weg hin die Sicht auf Fußgänger und ihre Hunde abgeschottet. Mein Hund regte sich immer fürchterlich auf, wenn der Hund mit Namen Paul direkt vor seiner Nase am Fritz-Reuter-Weg an meinem Gartenzaun vorbei lief. Nun sieht er ihn nicht mehr, wenn täglich gegen 12 Uhr Peter und Paul ihre Runde machen.

Bald setzte mittags gegen 12 Uhr ein fürchterliches Gekläffe hinter meinem Windschutz ein, bis mein Hund anschlug und Peter rief dann in meine Richtung: „Halts Maul!“ Dann ging er weiter zum Kurpark.

Da er täglich zur gleichen Zeit vorbei geht, ging ich ins 1. OG meines Turmes und beobachtete Peter und Paul bei ihrem Tagesausflug.

Peter setzte an, fürchterlich zu kläffen, weil er meinen Hund hinter dem Windschutz wähnte. Von oben sah ich, das nicht der Hund Paul bellte, sondern der Hotelier aus der Nachbarschaft, mit Vornamen „Peter“. So rief ich ihm von oben zu und er sah mich zu seiner Überraschung:

„Zobi reg Dich nicht auf, das sind Peter und Paul, einer davon ist kastriert!“

Seit dem Tag habe ich keinen von beiden mehr kläffen hören vor meinem Zaun und mein Hund kann seinen gesunden Mittagsschlaf auf der Sonnenterrasse halten – und ich auch.

Aufgeschrieben von Siegfried Schmidt, Heimatschriftsteller der Insel Rügen, Turmbau zu Baabe, Fritz-Reuter-Weg 12, -benannt nach meinem Schriftstellerkollegen Fritz-Reuter !18586 Ostseebad Baabe auf Rügen

Mai 2011

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